Graduiertentagung I – 2024/25
Politische Theologien des Islam

Datum: 18.03. - 24.03.2024

Ort: Ludwig-Windthorst-Haus - 49808 Lingen

Leitung: Roman Tischer - Geistliche Begleitung: Dr. Judith Lurweg

Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Inhalte der Veranstaltung

Bereits vor 20 Jahren, im Januar 2003, fragte der iranische Philosoph Mohammed Mojtahed Shabestari (*1936) im Rahmen der Christoph-Martin-Wieland-Vorlesungen an der Universität Erfurt nach dem Verhältnis des Islam zur Demokratie. Nicht nur dort, sondern auch an anderen Stellen setzte er sich für eine prinzipielle Vereinbarkeit des Islam mit einem demokratischen Staatssystem ein. Gerade auch die Umwälzungen im Zuge des sogenannten arabischen Frühlings (unter anderem in Libyen und Ägypten) erfordern einen veränderten Blickwinkel auf die Etablierung demokratischer Systeme innerhalb muslimisch geprägter Länder. Ebenso wenig wie es den einen Islam geschweige denn die eine islamische Theologie gibt, kann automatisch unser westlich geprägtes Demokratieverständnis zum alleinigen Maßstab der Bewertung werden. Vor dem Hintergrund dieses komplexen Themenfeldes bietet sich ein dreifacher Blickwinkel an:

Theorien: Aus politikwissenschaftlicher Sicht gilt es erst einmal, den Begriff der politischen Theologie näher zu beleuchten. Was ist darunter zu verstehen und inwiefern ist er dazu geeignet, das vielschichtige Verhältnis zwischen Religion und Staat näher zu fassen? In einem zweiten Schritt ist daraufhin nach den grundsätzlichen theologischen Grundlinien politischer Theologien des Islam zu fragen.

Theologien: Aus theologischer Sicht sind die unterschiedlichen Auslegungen von Schrift und Tradition seitens muslimischer Theologinnen und Theologen näher in den Blick zu nehmen. Hierbei spielen unter anderem Fragen der Koranexegese wie auch der Didaktik des Islam als Unterrichtsfach eine Rolle. Als Vergleichsfolie kann hierbei auch eine christlich geprägte politische Theologie dienen.

Strategien: Viele Personen setzen sich an den unterschiedlichsten Stellen unserer Gesellschaft für einen gelingenden Austausch zwischen Islam und staatlicher Gemeinschaft ein. Zu denken wäre hier beispielsweise an Lehrerinnen und Lehrer für islamische Theologie oder an Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleiter. Ein Blick auf die Praxis verdeutlicht das Realisierungspotential politischer Theologien und Auslegungen des Islam.

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