Schaufenster in die digitale Ringakademie des Cusanuswerks

Im Zeitraum vom 6. August bis zum 17. September fand 2020 erstmalig unter dem Titel „Bildung auf dem Schirm – die digitale Ringakademie des Cusanuswerks“ eine digitale Akademie für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Cusanuswerks statt. Es wurde jeweils eines der für 2020 geplanten Akademiethemen von renommierten Expertinnen und Experten vorgestellt.

Die digitale Ringakademie eröffnete so als „Schaufenster“ einen Einblick in die Vielfalt und Breite cusanischer Bildungsarbeit. Zu ausgewählten Vorträgen finden Sie hier Videointerviews mit den Referentinnen und Referenten, die wir im Anschluss an den Vortrag aufgenommen haben. Das Video öffnet sich beim Klick auf das Bild.


Professorin Dr.-Ing. Elisabeth Clausen
RWTH Aachen, Institute vor Advanced Mining Technologies

Eine effiziente, nachhaltige und sichere Versorgung mit mineralischen Rohstoffen und Energie am Anfang jeder industriellen Wertschöpfungskette stellt eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Gerade die heutzutage vielfach diskutierten Themen rund um den Klimaschutz, wie die Energie- und Mobilitätswende, wären ohne im Bergbau gewonnene primäre Rohstoffe nicht umsetzbar. Dabei zeichnete sich der Bergbau stets durch eine hohe Innovationsfähigkeit aus und stellt heutzutage selbst eine HighTech-Industrie dar. Nur durch die konsequente Weiterentwicklung von Technologien und deren Verbindung mit innovativen Geschäftsmodellen zu neuen Produkten im Sinne von „Bergbau 4.0“ können langfristig – auch heimische – Rohstoffpotentiale durch die Digitalisierung und Automatisierung von Bergwerksmaschinen und -prozessen nutzbar gemacht werden.


Abt Dr. Notker Wolf OSB

Die Frage des Umgangs mit Macht betrifft Staat, Gesellschaft und Kirche. Insbesondere die katholische Kirche steht in der Kritik der Öffentlichkeit wegen des sexuellen Missbrauchs in den Reihen ihrer Amtsträger, der eng mit Macht-Missbrauch und Strukturen, die diesen ermöglichen, verbunden ist.

Der frühere oberste Benediktiner reflektierte über den Gebrauch von Macht und Autorität in der ältesten Ordensgemeinschaft. Auf der Basis langjähriger eigener Führungs-Erfahrungen in seinem Orden erzählte er vom Einsatz geistlicher Macht in der katholischen Kirche. Er zeigte auf, welche positiven Quellen und Regelungsmechanismen in der benediktinischen Tradition für einen guten Gebrauch von Macht und für das Wachsen von Autorität liegen – als Inspiration für alle, die es angeht.


Professor Dr. Sebastian Heilmann
Universität Trier, Lehrstuhl für Politik und Wirtschaft Chinas

Kein anderes internationales Entwicklungsprogramm hat in diesem Jahrhundert so vehemente Reaktionen hervorgerufen wie das 2013 von Chinas Regierung initiierte Projekt der „Neuen Seidenstraßen“. Gleich ob es sich um transkontinentale Bahntrassen, neue Pipeline-Netze, chinesische Hafenbeteiligungen oder Wirtschaftszonen handelt: Die „Neuen Seidenstraßen“ bieten eine Projektionsfläche für Hoffnungen auf die Entstehung eines eurasischen „Superkontinents“ als Kraftzentrum der Weltwirtschaft im 21. Jahrhundert; zugleich wecken sie Ängste gegenüber einer von China angetriebenen Achse autokratischer Systeme, die internationale Beziehungen und Weltwirtschaft langfristig dominieren könnte. Der Vortrag widmete sich unter anderem folgenden Fragen: Welche Zielsetzungen stehen im Zentrum des Seidenstraßen-Programms? Mit welchen Mitteln werden diese Ziele umgesetzt? Worin bestehen Chancen oder Gefahren, und wer profitiert eigentlich von diesem Programm? Wie sollten sich europäische Regierungen und Gesellschaften zu diesem Großprojekt positionieren?


Professorin Dr.-Ing. Barbara Schönig
Bauhaus-Universität Weimar, Professur für Stadtplanung

Seit einigen Jahren wird über das Wohnen wieder gesellschaftlich gestritten: Kaum eine Großstadt in Deutschland, in der es keine soziale Bewegung gibt, die für bezahlbaren Wohnraum, den Mietendeckel oder die Kommunalisierung von Wohnraum eintritt. Und während in den Wachstumszentren des Landes Mieten und Immobilienpreise stetig steigen, fehlt es andernorts an Einwohner/innen für eine große Zahl leerstehender Wohnungen und bedarfsgerechtem Wohnraum für jene, die ihn brauchen. Der Vortrag nahm die Entwicklung sozialer Wohnraumversorgung im Kontext der Transformation des Wohlfahrtsstaats und lokaler Stadtentwicklungspolitik in den Blick und diskutierte Strategien, mit denen der Vielzahl unterschiedlicher Wohnungsfrage(n) in Stadt und Land derzeit begegnet wird.

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