Zellhaufen oder menschliches Leben?
Forschungssymposium im Rahmen der Graduiertenförderung

Forschungssymposien des Cusanuswerks werden von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Graduiertenförderung eigenverantwortlich initiiert und durchgeführt. Sie bieten Gelegenheit, einzelne Forschungsprojekte in einem umfassenden thematischen Zusammenhang zu betrachten und in einem kleinen Teilnehmerkreis zur Diskussion zu stellen. In Kooperation mit der Katholisch-Sozialen Akademie "Franz Hitze Haus" in Münster thematisiert das nächste Kolloquium aktuelle Diskussionen um die embryonale Stammzellforschung als einen die gesellschaftliche Öffentlichkeit prägenden Diskurs.

Das im Januar 2002 vom deutschen Bundestag beschlossene und aktuell wieder in Frage gestellte Gesetz zur Regelung des Imports embryonaler Stammzellen wurde von Anfang an von einer heftigen Debatte begleitet. Die den Diskurs leitenden prinzipiellen Fragen über die Zulässigkeit neuer Techniken sind in ihrem Rekurs auf Fragen von Menschenwürde und Lebensschutz Kennzeichen (wie Bedingung) eines demokratisch verfassten Rechtsstaates.

Die im Diskurs verhandelten Positionen werden in der öffentlich-politischen Auseinandersetzung sowohl von einer "Rhetorik des Heilens" als auch von einer "Rhetorik der Gefahren und Risiken" begleitet. Im Zusammenprall der disparaten Meinungen liegt es in der Logik der Sache, dass es zu Konflikten kommt, die vor allem sprachlich ausgetragen werden. Ob die befruchtete Eizelle als "menschliches Leben" oder als "Zellhaufen" bezeichnet wird, hängt unmittelbar mit der Position im Diskurs und der dahinter liegenden Weltanschauung zusammen. Das Forschungssymposium setzt sich daher zum Ziel, den Diskurs als solchen aus der Perspektive der Sprachbetrachtung zu thematisieren.

Das Symposium wird neben den Vorträgen von bereits etablierten Experten auch promovierenden Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit bieten, aus ihrer jeweiligen Fachrichtung eigene Vorträge zur Thematik zu halten.

Bei Fragen zur Tagung wie zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an: Constanze Dinter

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