Work-Life-Competence: Online-Summit des Karriereförderprogramms für Frauen der Begabtenförderungswerke
Talente sichern – Zukunft gestalten

Vom 19. bis 21. Juni 2020 fand das vierte Seminarwochenende des Karriereförderprogramms für Frauen der Begabtenförderungswerke (KFP) als digitale Veranstaltung statt. Im Rahmen des Online-Summits „Work-Life-Competence“ erhielten die teilnehmenden Stipendiatinnen wichtige Impulse zur Vereinbarkeit von beruflichem Aufstieg und Privatleben. Auch die Partnerinnen und Partner der angehenden Führungskräfte waren zu ausgewählten Teilen des Wochenendprogramms eingeladen, um eine gemeinsame Beschäftigung zu dem Thema zu ermöglichen.

Gemeinsam mit Führungskräften, Trainerinnen und Trainern sowie Persönlichkeiten aus der Wissenschaft diskutierten die rund 45 Programmteilnehmenden im Rahmen des vierten Wochenendseminars des KFP angeregt Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der Pflege von Angehörigen, ehrenamtlichem Engagement und Freizeit. Ziel der Veranstaltung war es, den Mentees Kompetenzen zu vermitteln und Anregungen zu geben für ihre individuellen Anliegen und Fragen zu einer gelungenen Work-Life-Balance.

Mit ihrem Vortrag „Systemwechsel in Politik und Gesellschaft – Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ eröffnete Prof. Dr. Irene Gerlach vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, das Programm für alle Teilnehmenden des Online-Summits. Sie erläuterte u. a. die Auswirkungen bundesdeutscher familienpolitischer Entscheidungen seit den 1950er Jahren auf die Vereinbarkeit von beruflicher und familiärer Verantwortung und regte zur Diskussion über notwendige strukturelle Veränderungen und zu Rollenbildern an. In Gesprächsrunden mit fünf Führungspersönlichkeiten – unter ihnen ein Dual-Career-Paar, eine selbstständige Unternehmerin, eine Personalvorständin und eine Fachexpertin zur partnerschaftlichen Aufteilung von Familienarbeit – wurden die Teilnehmenden zudem ermutigt, individuelle Lösungen für ihren Lebensweg zu suchen, selbstbewusst mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu verhandeln und auch im privaten und familiären Umfeld Vorstellungen und Wünsche offen anzusprechen. Über vorab produzierte Videointerviews erhielten die Teilnehmenden zusätzliche Einblicke in die persönlichen Berufs- und Lebenswege.

Darüber hinaus nahmen die Mentees mit großem Interesse an den Trainingsseminaren zur Stärkung der individuellen Konfliktkompetenz und zu den finanziellen Voraussetzungen der Karriereplanung teil. In Workshops für Mentees und Partnerinnen und Partner erweiterten die Teilnehmenden ihre Gesprächskompetenzen in Paarbeziehungen und übten Techniken zur Verhandlung mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern ein. Durch mehrere Übungseinheiten zu Atem und Meditation konnten die Teilnehmenden zudem Methoden der aktiven Entspannung und Stressreduktion kennenlernen. 

„Das Seminar zur Work-Life-Competence war für uns eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht. Wir haben Einblicke in andere Lebensentwürfe bekommen, Faktisches über die Vereinbarung von Familie und Beruf gelernt und soft skills für die Beziehungskommunikation mit an die Hand bekommen. Wir sind gestärkt im Miteinander aus dem Wochenende gekommen – mit viel Lust gemeinsam Zukunft zu gestalten“, bemerkten Sonja Thomaier vom Evangelischen Studienwerk Villigst und Nele Krause.
Der Teilnehmer Oliver Wimmer betonte: „Karriereförderung ist ein Thema, das sich auf die ‚direkte‘ Umwelt, also auf die Menschen mit denen wir uns umgeben, auswirkt! Die Erfahrung und die Workshops haben einige wichtige Impulse gesetzt und Denkvorgänge gestartet, deren Früchte in einigen Jahren geerntet werden können.“

Das aufgrund der Corona-Beschränkungen als Online-Summit stattfindende Seminar ermöglichte zudem zahlreiche digitale Vernetzungsrunden und Gesprächsforen. „Das KFP hat dieses Jahr aufgrund der Covid-19-Einschränkungen ein tolles virtuelles Format auf die Beine gestellt. Sowohl die Gesprächsrunde zu ‚Biographien im Gespräch‘ als auch der Workshop zu ‚Verhandlungskompetenz erweitern und trainieren‘ waren von sehr engagierten und reflektieren Teilnehmenden getragen. Besonders der Systemische Ansatz unter Einbindung der Partnerinnen und Partner zeugt von einer nachhaltigen Begleitung der jeweiligen Mentees. Vielen Dank für diese tolle Biographiearbeit!“, resümiert Dr. Karin Gallas, Senior Vice President von T-Systems International GmbH und ehemalige Programmteilnehmerin ihr Engagement als Trainerin auf der Veranstaltung.

Hintergrund:

Von Mai 2019 bis November 2020 erhalten 40 Stipendiatinnen die Möglichkeit, im Rahmen des Karriereförderprogramm für Frauen der Begabtenförderungswerke eine Mentoringbeziehung zu einer Führungspersönlichkeit zu aufzunehmen. Fünf begleitende Seminare zu den Themen „Mentoring“, „Kommunikationskompetenz“, „Werteorientierte Führung“, „Work-Life-Competence“ sowie „Netzwerken“ bereiten die Teilnehmerinnen auf berufliche und private Herausforderungen vor. Ziel ist es, die Stipendiatinnen zu ermutigen und zu befähigen, Führungsverantwortung in ihren jeweiligen Berufsfeldern, in Wirtschaft oder Wissenschaft, Politik oder Gesellschaft, Kirche oder Medien zu übernehmen.

Das Karriereförderprogramm für Frauen wird vom Cusanuswerk, dem Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland, durchgeführt. Kooperationspartner des Programms sind das Avicenna-Studienwerk, das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, das Evange-lische Studienwerk Villigst, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die Hanns-Seidel-Stiftung, die Hans-Böckler-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Stiftung der deutschen Wirtschaft und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Das Programm wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist zertifiziert nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Mentoring.

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