Stipendiatinnen und Stipendiaten des Cusanuswerks überreichen Positionspapier im Kanzleramt
"Initiative 2 Grad" fordert ernsthaftere Konsequenzen im Kampf gegen den Klimawandel

Am Montag,dem  7. Dezember 2009,  trafen sich die Initiatorinnen und Initiatoren des Positionspapiers „Für einen globalen Bund in Solidarität und Nachhaltigkeit“ mit Vertretern des Bundeskanzleramtes, um ihre Forderungen der Regierung vorzustellen. Im Gespräch mit Berthold Goeke und Dr. Rudolf Teuwsen, (Referatsleiter für die Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften) verliehen die Stipendiaten den Kernpunkten ihres Papieres besonderen Nachdruck. Das christliche Positionspapier wurde vor einigen Wochen von der „Initiative 2 Grad“ verfasst, die sich aus Stipendiaten des Cusanuswerks zusammensetzt.

 

Vor allem Nachbesserungen beim europäischen Emissionshandel und der Ausstieg aus der fossilen Wirtschaftsweise sind den Studierenden ein wichtiges Anliegen. Brigitta Gemmeke, Matthias Kalkuhl und Sarah Winands verdeutlichten die Notwendigkeit einer transparenten Verbraucher- und Informationspolitik, um tatsächliche Energiekosten für jeden besser sichtbar zu machen. Auf internationaler Ebene forderten sie einen Ausbau der Vorreiterrolle Deutschlands und der EU.

 

„Der Kampf gegen den Klimawandel droht sich in Verteilungsfragen zu verlieren und dabei das Wohlergehen von Milliarden von Menschen aufs Spiel zu setzen“, sagt Matthias Kalkuhl, Mitautor des Papiers und Doktorand am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. „Die Industrieländer müssen nun voranschreiten und den Schwellen- und Entwicklungsländern zeigen, dass Wohlstand von CO2-Emissionen entkoppelt werden kann. Ohne diesen Beweis wird es kaum möglich sein, Indien und China in ein ambitioniertes und global bindenden Abkommen zu integrieren.“

 

Die Cusanerinnen und Cusaner sind sich einig: Nicht nur die Politik ist gefragt. Jeder einzelne trägt mit seinem Handeln zum Schutz des Klimas bei. Gerade Christinnen und Christen muss ihre besondere Verantwortung für die Schöpfung und für die am stärksten vom Klimawandel Betroffenen in den Entwicklungsländern klar sein. Vor allem beim Klimaproblem mit seiner globalen und langfristigen Dimension müssen die Kirchen Fürsprecher für diejenigen sein, die keine Stimme und keinen Einfluss haben. Für sie muss lautstark und offensiv Partei ergriffen werden und für einen behutsamen und nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt geworben werden.

Dass viele Menschen die politische Dimension ihres Glaubens deutlich machen möchten und gerechte und nachhaltige politische Rahmenbedingungen fordern, zeigt die Anzahl der Unterzeichner des Positionspapiers sehr eindrücklich. Mehr als 800 Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft – vom Bauhelfer bis zur Universitätsprofessorin – schlossen sich bis jetzt den Forderungen der Cusaner an. Auch Stipendiaten des evangelischen Studierendenwerkes „Villigst“ unterstützen das Papier.

 

Die Initiative 2Grad ist ein studentischer Arbeitskreis innerhalb des Cusanuswerks, der sich seit einigen Jahren in Form von Aktionen, Weiterbildung und politischer Einflussnahme mit klimapolitischen Fragen befasst.

 

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