Jahrestreffen des Cusanuswerks zum Thema "Global Governance"
Jahrestreffen in Schloss Eringerfeld

Vom 1. bis zum 3. Juni 2007 fand im Schloss Eringerfeld das Jahrestreffen des Cusanuswerks statt. Mehr als 500 Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Ehemalige der Bischöflichen Studienförderung beschäftigten sich in diesen Tagen mit dem Thema "Global Governance" und – unmittelbar vor Beginn des G8-Gipfels – mit den dringlichsten globalen Problemen, die auf der aktuellen Agenda in Heiligendamm stehen.

Mit Politikern, Wissenschaftlern und Akteuren verschiedener Organisationen wurde die Frage diskutiert, welche neuen Mechanismen internationaler Kooperation entwickelt werden können, die eine kontinuierliche, gerechte und effiziente Bearbeitung globaler Herausforderungen gewährleisten.

Der Hauptvortrag von Prof. Dr. Hanns Maull (Trier) widmete sich den Chancen und Grenzen der "Global Governance"; hier wurde deutlich, welche neuen Strukturen unverzichtbar sind, welche Schwierigkeiten aber nicht erst in der Umsetzung, sondern bereits in einer für alle Beteiligten sinnvollen Konzeption liegen.

In sechs Arbeitsgruppen widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann verschiedenen Themen: vom Klima über die Millenniumsziele der Vereinten Nationen, die Zukunft Afrikas und des Nahen Ostens bis zur Rolle der Kirchen im Globalisierungsprozess.

Den Abschluss bildete eine prominent besetzte Podiumsdiskussion: Über "Erwartungen an den G8-Gipfel 2007" debattierten Dr. Rainer Hank (FAZ), Dr. Reinhard Hermle (Oxfam), Prof. Dr. Markus Kaim (Stiftung Wissenschaft und Politik) und Ute Koczy, MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) mit dem Publikum. Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Claudia Nothelle (Rundfunk Berlin Brandenburg). Ist die Zeit der G8 vorbei? Auf diese Frage konzentrierte sich das Gespräch zu Beginn: Wenn der Gipfel nicht mehr repräsentativ ist für die Staaten, die von den Problemen der Globalisierung betroffen sind, – stellt ein solches Treffen dann lediglich eine Projektionsfläche dar für den Wunsch nach Regulierung? Problematisiert wurde dann insbesondere die fehlende Implementierungskontrolle – auch wenn sich viele NGOs darum bemühen, die Umsetzung einzelner Zielvorgaben zu überprüfen. Unter wirtschaftlichen Aspekten ging es schließlich um das Verhältnis von Marktwirtschaft und Regulierung – und damit um die Rolle der WTO.

Ein "Markt der Möglichkeiten", auf dem sich Organisationen wie "Justitia et Pax", die "Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe", Misereor, Renovabis und andere vorstellten, rundete das Programm ab.

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