Am 8. Mai 2008 findet in der Geschäftsstelle des Cusanuswerks ein Vortragsabend statt, der dem Thema "Europäische Projektionen auf China" gewidmet ist.Thema des Abends ist die wechselseitige Wahrnehmung der europäischen und der chinesischen Kultur, die über lange Zeit hinweg eher von Projektionen als von wirklicher Kenntnis geprägt war.
Dr. Tilman Spengler, Autor, Sinologe und Mitherausgeber der Zeitschrift "Kursbuch", beschäftigt sich seit langem und in verschiedenen Genres mit diesem Thema – etwa in seinem Roman "Der Maler von Peking", in dem ein jesuitischer Missionar im 18. Jahrhundert versucht, den chinesischen Kaiser von der Notwendigkeit der Zentralperspektive in der Malerei zu überzeugen und damit eine fremde Sichtweise an die chinesische Kultur heranträgt.
In seinem Vortrag wird Tilman Spengler – ausgehend von unterschiedlichen Bildwahrnehmungen im künstlerischen Sinne – verschiedene China-Bilder Europas betrachten: vom Versuch, dem als fremd Empfundenen das eigene Sehen und Verstehen beizubringen, bis zur "Chinoiserie", die das Interesse am Exotischen mit eigenen, europäischen Idealen vermischt. Beim anschließenden Empfang besteht die Möglichkeit, mit Tilman Spengler ins Gespräch zu kommen.
Der Abend ist Teil der Reihe "Meeting China. Olympialand kontrovers", die in Berlin und in Bonn stattfindet. Sie wird veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bonner Gesellschaft für China Studien in Kooperation mit der Deutschen Welle. Die Initiatoren haben es sich zum Ziel gesetzt, anlässlich des großen Interesses, das im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen – und, wie hinzuzufügen ist, im Kontext der aktuellen politischen Debatte – an China besteht, die Diskussion mit Expertinnen und Experten sowie mit zahlreichen chinesischen Gästen zu ermöglichen.
Aktuelle Informationen unter: www.meeting-china.de.