Erinnerung und Identität
Europäisches Doktorandenkolloquium Lublin

Mit dem Europäischen Doktorandenkolloquium "Erinnerung und Identität" ermöglicht die Bischöfliche Studienförderung dreißig Stipendiatinnen und Stipendiaten der Graduiertenförderung Begegnung mit polnischen Kommilitoninnen und Kommilitonen zahlreicher Hochschulen unseres großen östlichen Nachbarlandes. Vom 15. bis 19. November 2006 finden Vorträge, Workshops und Seminargruppen zum historischen Lernen, zu Lublins jüdischer Geschichte und zu den Herausforderungen vergegenwärtigender Erinnerung an der staatl. Maria Curie-Sklodowska wie der kath. Universität Jana Pawla II statt. Auch ein gemeinsamer Gang nach Majdanek mit der Thematisierung politischer Gedenk- und gesellschaftlicher Erinnerungskultur im deutsch-polnischen Vergleich steht auf dem Programm.

Während sich Stipendiaten bei ihren individuell organisierten Auslandsstudien, Sprachkursen, Praktika oder Famulaturen vorwiegend für Aufenthalte in westeuropäischen Ländern entscheiden, führen die Europa gewidmeten Bildungsveranstaltungen des Cusanuswerks vorrangig in Länder des ehemaligen Ostblocks, um die Transformationsprozesse vor Ort kennen zu lernen, und um Begegnungen mit akademischen, politischen wie kirchlichen Eliten auch an historisch sensiblen Orten zu ermöglichen. Nach Europäischen Kolloquien in Warschau (1993), Krakau (1995: "Nation und Gedächtnis") und Lviv/Lemberg (1999: "Am Rande? Die Ukraine zwischen Rückbesinnung und Neubeginn"), unternimmt das im Anschluss an das Deutsch-Polnische Jahr / Rok Polsko-Niemiecki 2005/06 stattfindende Doktorandenkolloquium in Lublin den Versuch, national ausgesprochen unterschiedlich ausgeprägte Memorialkulturen mit Konzeptionen gemeinsamer anamnetischer Vergegenwärtigung in Europa ins Gespräch zu bringen.

So verbindet sich am Ende des Jubiläumsjahres der Bischöflichen Studienförderung der Blick auf Erfahrungen aus fünf Jahrzehnten cusanischer Förderung mit Perspektiven für die Bildungsarbeit der Zukunft: "Er sah Europa, aber anders - vom Osten her" (Karl Dedecius).

Kooperation: Katharina Wildermuth, DAAD-Lektorin am Instytut Germanistyki der Uniwersytet Marii Curie-Sklodowskiej (UMCS), Lublin

Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 30 promovierende Cusanerinnen und Cusaner sowie 20 Studierende und Promovierende polnischer Universitäten

Geistliche Begleitung: Dr. Simone Bell-D'Avis, Köln

Leitung: Dr. Stefan Raueiser, Bonn

Das Textbuch zum Download

Zum Seitenanfang