CusanusTreffen auf Schloss Eringerfeld
Auf dem Weg zum Jubiläum

Das diesjährige CusanusTreffen - eine verkleinerte Form des cusanischen Jahrestreffens, das bereits seit fünfzehn Jahren "auf Trinitatis", d.h. am Wochenende nach Pfingsten, auf Schloss Eringerfeld im westfälischen Geseke stattfindet - stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf das 50jährige Jubiläum, das die Bischöfliche Studienförderung im kommenden Jahr feiern wird. "Als die Bischöfe das Cusanuswerk 1956 begründeten, war ihr Wunsch, jene Voraussetzungen zu schaffen, die es der Kirche ermöglichen, ihren Dienst der modernen Gesellschaft anzubieten, indem sie Kräfte heranbildet, die fähig sind, im fairen Wettstreit mit Angehörigen anderer gesellschaftlicher Gruppen unser öffentliches, staatliches, gesellschaftliches, wissenschaftliches und kirchliches Leben zu befruchten", erinnerte die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Frau Dr. Annette Schavan, die den Festvortrag hielt.

Annähernd 120 Stipendiatinnen und Stipendiaten, Altcusanerinnen und Altcusaner, Vertrauensdozenten und Beiratsmitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet kamen mit den Mitgliedern der Geschäftsstelle zum Meinungsaustausch über Zukunftsperspektiven der Begabtenförderung zusammen, denn "wer im Sinne des Gründungsauftrags in die Gesellschaft hineinwirken will, muss sich für diese Gesellschaft interessieren und in ihr präsent sein", mahnte Frau Schavan und fuhr fort: "Das tun viele ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten auf unterschiedliche Weise. Dazu gehört die wissenschaftliche und künstlerische Arbeit, dazu zähle ich öffentliche Ämter, Berufsethos und viele Formen, Verantwortung zu übernehmen. Es sind immer Personen, die überzeugen. Für das christliche Selbstverständnis derer, die zu den Eliten gehören, ist die Verantwortung von Eliten untrennbar verbunden mit dem Dienst, der das Zeugnis von der Güte und Treue Gottes zum Menschen einschließt".

Eröffnet wurde das CusanusTreffen durch einen Kulturabend, an dem zwölf Stipendiatinnen und Stipendiaten der im letzten Jahr neu begründeten cusanischen Musikerförderung ihre Kunst zu Gehör brachten. Samstags trafen sich die Gremien zu einem gemeinsamen "CusanusKaffee", um über "Förderung heute" zu debattieren. Der Sonntag stand im Zeichen des gemeinsamen Festgottesdienstes, der zusammen mit dem Freiburger Weihbischof Prof. Dr. Paul Werle, für das Cusanuswerk beauftragter Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, gefeiert wurde. Die Veranstaltung schloss mit dem Vortrag von Dr. Annette Schavan, die von 1992 bis 1995 selbst Leiterin der Bischöflichen Studienförderung war, und dem Cusanuswerk auf dem Weg zum Jubiläum "Kraft zum Dienst an begabten jungen Menschen, an unserer Gesellschaft und Kirche" wünschte. Solange es das Cusanuswerk gebe, sei die Frage gestellt worden, was denn ein 'richtiger Cusaner' oder eine 'richtige Cusanerin' eigentlich sei. "Immer haben wir darauf hingewiesen, dass das die falsche Frage sei, es jedenfalls einen solchen Typ im Singular nicht gibt". Ebenso richtig sei aber auch, dass das Cusanuswerk Persönlichkeiten fördern müsse, die einen "kreativen Typus" verkörpern, "der an Stellen ein Problem erkennt und dieses zu lösen vermag, worüber seine Mitwelt in gelassener Selbstverständlichkeit hinweg sieht, geschweige denn, dass sie ähnlich Innovatives zu sehen, zu denken oder zu leisten vermöchte".

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