Authentisch kommunizieren als angehende Führungspersönlichkeit
Seminar für Mentees des Karriereförderprogramms für Frauen der Begabtenförderungswerke

Bad Staffelstein, Kloster Banz
5. bis 7. November 2021

„Kommunikation“ – so lautete der Titel des zweiten Seminars im Karriereförderprogramm für Frauen der Begabtenförderungswerke (KFP). Rund 40 Teilnehmerinnen setzten sich damit auseinander, welche Bedeutung und welches Potenzial authentische und effektive Kommunikation für Frauen in Führungsverantwortung entfalten kann. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung im Bildungszentrum Kloster Banz statt. Erstmals seit Beginn der COVID-19-Pandemie konnte ein Seminar des KFP wieder in Präsenz angeboten werden.

„Erwarten Sie Karrierebarrieren, die anders und schwieriger sind als die von Männern“, konstatierte zum Einstieg Prof. Dr. Janine Bosak, Professorin der Psychologie an der Dublin City University Business School. Anhand ihrer Forschungsergebnisse identifizierte sie herrschende Vorurteile gegenüber dem Kommunikations- und Rollenverhalten weiblicher Führungskräfte und eröffnete den Teilnehmerinnen die Möglichkeit zur Reflektion und Kontextualisierung eigener Erfahrungen. Die Teilnehmerinnen erarbeiten anschließend gemeinsam Strategien zum Umgang mit Diskriminierung im Arbeitsalltag. Ausgestattet mit einem breiten Grundwissen und ersten Ideen, wie Kommunikation ihnen hilft, Karrierebarrieren proaktiv zu begegnen, starteten die Mentees in die Trainings der folgenden Tage.

Gemeinsam mit Deborah Ruggieri, Coach im Bereich der Karriere- und Führungskräfteentwicklung, übten die Mentees in den kommenden Tagen, wie sie durch den gezielten Einsatz von Körper, Stimme und Raum eine Kommunikationssituation beherrschen   und dabei authentisch bleiben können. Die Stipendiatinnen lernten Macht- und Statusverhalten im Führungsalltag zu deuten und bewusst für sich zu nutzen. Jede einzelne von ihnen entwickelte im Dialog mit den anderen Mentees ein individuelles berufliches Selbstkonzept – Grundlage für die kongruente und überzeugende Kommunikation als Führungspersönlichkeit.

Ergänzend half die Opernsängerin Claudia Althaus den Stipendiatinnen dabei, die passende Stimmhöhe für Vorträge zu finden, und gab wichtige Hinweise zum Umgang mit Nervosität beim Sprechen vor großen Gruppen oder im beruflichen Kontext. Im Zentrum stand, das Potenzial der eigenen Stimme kennenzulernen und selbstbewusst einzusetzen.

Die Teilnehmerinnen nutzten das erste Zusammentreffen in Präsenz nicht nur für den Erwerb neuer Kommunikationskompetenzen im professionellen Kontext, sondern auch für die aktive Vernetzung. Mitstreiterinnen auf dem Weg in die Führung zu finden, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu bestärken – auch das ist ein Ziel des begabtenförderwerksübergreifenden Programms.

Um diese Effekte noch zu verstärken, wurde ein weiteres Angebot erarbeitet, das Mentees sowie allen Mentorinnen und Mentoren der aktuellen und aller vergangenen Förderrunden zur Verfügung steht und somit nicht nur die inhaltliche Auseinandersetzung, sondern auch eine generationenübergreifende Vernetzung fördert: 5 digitale „KFPinare“ bieten Austauschabende zu zentralen Themen aus den Bereichen Führung, Diversität und Verantwortung.

Das erste „KFPinar“ fand am 6. Oktober 2021 zum Thema „Proaktives Handeln in der Klimakrise. Wir Change Maker und die Zukunft“ in Kooperation mit dem KFP-Ehemaligenverein „Plattform für Karrierewege e.V.“ statt. Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Programmrunden diskutierten mit den Vortragenden Prof. Dr. Felicitas Hillmann, Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung (Humboldt-Universität zu Berlin), Michael Serninger, Carbonauten GmbH, und Sandra Broschat, futurewoman.de, über Handlungsempfehlungen und Möglichkeiten eines nachhaltigen Einsatzes der eigenen Begabungen und Kompetenzen für die Gesellschaft.

Das Karriereförderprogramm für Frauen der Begabtenförderungswerke
Von Mai 2020 bis November 2021 erhalten 40 Stipendiatinnen die Möglichkeit, im Rahmen des Karriereförderprogramm für Frauen der Begabtenförderungswerke eine Mentoringbeziehung zu einer Führungspersönlichkeit aufzunehmen. Fünf begleitende Seminare zu den Themen „Mentoring“, „Kommunikation“, „Führen“, „Work-Life“ sowie „Netzwerken“ bereiten die Teilnehmerinnen auf berufliche und private Herausforderungen vor.

Programmziel ist es, die Stipendiatinnen zu ermutigen und zu befähigen, Führungsverantwortung in ihren jeweiligen Berufsfeldern, in Wirtschaft oder Wissenschaft, Politik oder Gesellschaft, Kirche oder Medien zu übernehmen.

Das Karriereförderprogramm für Frauen wird vom Cusanuswerk, dem Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland, durchgeführt. Kooperationspartner des Programms sind das Avicenna-Studienwerk, das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, das Evangelische Studienwerk Villigst, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die Hanns-Seidel-Stiftung, die Hans-Böckler-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Stiftung der deutschen Wirtschaft und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Das Programm wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist zertifiziert nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Mentoring.

Ansprechpartnerin:
Dr. Mirjam Rossa
Programmleitung
Cusanuswerk | Bischöfliche Studienförderung                    
Tel. 0228 98 38 4-20
karrierefoerderprogramm@cusanuswerk.de

 

 

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