„Wege der Konnektivität“ – Auslandsakademie 2023 in Indien

Vom 23. September bis zum 8. Oktober führte die diesjährige Auslandsakademie 20 Cusanerinnen und Cusaner auf den indischen Subkontinent. Die Akademie, die von Dr. Milan Wehnert geleitet und von Pater Dr. Edwin Rodrigues SJ geistlich begleitet wurde, stand unter dem Titel „Wege der Konnektivität“: Dort, wo die großen Spannungen und Polaritäten Indiens aufeinandertreffen, unternahmen die Teilnehmenden gemeinsam mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten und in zahlreichen Gesprächen vor Ort den Versuch, in einem Land des Um- und Aufbruchs das Verbindende zu suchen, das, was bei aller Diversität Einheit zu stiften vermag. Diskutiert wurde u. a. über Chancen und Potentiale deutsch-indischer Zusammenarbeit, Demokratieförderung im digitalen Zeitalter, Ökologie und soziale Nachhaltigkeit sowie über kirchliche Entwicklungen und interreligiöse Kooperationen. Die Cusanerinnen und Cusaner konnten die Atmosphäre Indiens hautnah miterleben, sei es bei dem farbenfrohen Fest der Jain-Religion oder beim Konzert der in Indien prominenten zwölfköpfigen Musikgruppe Nizami Bandhu Qawall Nizamuddin.

Die Akademie brachte die Geförderten von dem ländlich-traditionell geprägten Bundesstaat Maharashtra, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die berühmten Höhlen von Ellora besuchten, bis hin zur pulsierenden Hauptstadt Neu-Delhi im Norden des Landes. Unter den vielfältigen Programmpunkten sind insbesondere der Besuch des Bosch-Werks in Nashik – dieser Akademieteil stand unter der Überschrift ‚Großindustrie, Weltwirtschaft und Ressourcenschutz‘ – sowie die Begegnung und der Austausch mit Frau Professorin Romila Thapar hervorzuheben. Die Historikerin Thapar ist eine der profiliertesten Kennerinnen der Geschichte Altindiens, weltweit wurde sie mit den höchsten akademischen Ehren für ihr politisch-historisches Lebenswerk ausgezeichnet. Mit ihr debattierten die Cusanerinnen und Cusaner Visionen für Frieden und Zusammenhalt in Indien und im globalen Kontext. An diesem Austausch mit Frau Professorin Thapar nahm auch der deutsche Botschafter in Indien, Dr. Philipp Ackermann, persönlich teil.

Gerade die heilige und historisch bedeutsame Stadt Nashik, als Smart-City zugleich Sitz eines Weltkonzerns, verkörpert das Spannungsverhältnis von Tradition und Innovation auf markante Weise. Der Versuch, den gewaltigen Energiebedarf der indischen Wirtschaft durch die Nutzung von Solarenergie klimafreundlich zu decken, bleibt dabei eine Herausforderung, die in Nashik mit innovativer Technik auf Weltniveau angegangen wird.

Auch das gemeinsame Erleben religiöser, christlicher Gemeinschaft war essentieller Teil der Akademie.

Bei Gesprächen mit Vertretern der Indischen Bischofskonferenz, im feierlichen Gottesdienst in der Cathedral of the Sacred Heart in Neu-Delhi, im Austausch mit dem Provinzial der Jesuitenprovinz Süd-Asien und mit dem Bischof der Diözese Nasik, Lourdes Daniel, trat immer neu hervor, wie tief die gelebte Praxis der Konnektivität mit dem christlichen Glauben verbunden ist. 

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