Die Altcusanerin Andrea Büttner hat den Siegerentwurf zum Internationalen Kunstwettbewerb am Kölner Dom eingereicht. 2023 war der Wettbewerb vom Kölner Domkapitel vor dem Hintergrund der Frage nach einem angemessenen Umgang mit judenfeindlichen Artefakten im und am Dom ausgelobt worden. Aufgabe war der Entwurf für ein neues Kunstwerk für den Kölner Dom, das im Bewusstsein der christlich-jüdischen Geschichte den Blick auf Gegenwart und Zukunft richtet. 15 Künstlerinnen und Künstler waren zur Teilnahme eingeladen worden, vier zogen in das Finale ein. Unter den Finalistinnen und Finalisten waren mit Andrea Büttner, Professorin an der Akademie der Bildenden Künste München, und Christoph Knecht, Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, zwei Ehemalige des Cusanuswerks.
Der Entwurf von Prof. Büttner sieht ein Wandgemälde an der Stirnwand der Marienkapelle des Kölner Domes vor. Es soll über dem von Stefan Lochner im Jahr 1442 geschaffenen Altar der Stadtpatrone realisiert werden. Die geplante Wandmalerei soll das Steinfundament des Thoraschreins aus der ehemaligen mittelalterlichen Synagoge Kölns in Originalgröße zeigen. Die Arbeiten starten voraussichtlich 2026. „Andrea Büttners Kunstwerk stellt sich auf präzise Weise der Kontextualität des Ortes“, führt die Jury-Vorsitzende Prof. Andrea Wandel aus. „Indem die Künstlerin das Werk visuell untrennbar mit dem Altar der Stadtpatrone im Dom verknüpft, macht sie komplexe historische und theologische Zusammenhänge sichtbar.“
Andrea Büttner lebt und arbeitet in Berlin und ist Professorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Nach ihrem Studium der Bildenden Kunst, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und Tübingen wurde sie am Royal Art College London promoviert. 2012 wurde sie zur Professorin für das Fach Zeichnen an die Universität Mainz berufen, von 2017 bis 2024 lehrte Büttner an der Kunsthochschule Kassel. Einzelausstellungen von ihr waren u. a. zu sehen in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K21) in Düsseldorf, im Kunstmuseum Basel, im Walker Art Center in Minneapolis, im Museum Ludwig in Köln und im Hammer Museum in Los Angeles. Sie stand auf der Shortlist für den Turner Prize 2017 und erhielt 2009 den Max Mara Art Prize for Women. Während ihres Studiums und der Promotion wurde Andrea Büttner vom Cusanuswerk gefördert. Zudem engagiert sie sich als Kontaktdozentin im Rahmen des Auswahlverfahrens für Studierende an Kunsthochschulen. Über ihre Förderzeit sagt sie: „Das Cusanuswerk hat mich während meinem Studium und während meiner Promotion in England sehr unterstützt und ich verdanke ihm mehr als ich sagen kann.“
Die Beiträge zum Kunstwettbewerb sind vom 3. April bis zum 17. April 2025 außerhalb der liturgischen Zeiten im nördlichen Seitenschiff des Kölner Doms ausgestellt. Danach zieht die Ausstellung ins Foyer des DOMFORUMs um, wo sie vom 19. April bis zum 4. Mai 2025 zu sehen sein wird.
Weitere Informationen zum Kunstwettbewerb finden Sie auf der Website des Kölner Doms.