Mit dem Seminar „Netzwerken“ wurde am Sonntag, 17.11.2024, in Siegburg das Karriereförderprogramm für Frauen der 13 bundesdeutschen Begabtenförderungswerke abgeschlossen. Dem Programm, das vom Cusanuswerk initiiert und geleitet wurde, haben sich alle Begabtenförderungswerke angeschlossen – die Studienstiftung des deutschen Volkes, die sechs politischen Stiftungen, die Stiftungen der Sozialpartner sowie das evangelische, das jüdische und das muslimische Werk. Gemeinsam fördern sie 1 % der leistungsstärksten und engagiertesten Studierenden und Promovierenden an deutschen Hochschulen. Aus diesen wurden 40 besonders qualifizierte Stipendiatinnen für das Karriereförderprogramm „Talente sichern – Zukunft gestalten“ ausgewählt und von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien in einem Eins-zu-Eins-Mentoring über 18 Monate begleitet. Finanziert wurde das Programm aus Mitteln der Begabtenförderungswerke und der Deutschen Bischofskonferenz.
Gemeinsam setzten sich die Mentoring-Tandems mit Themen zu Führung, Vernetzung und Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche auseinander. Verantwortung übernehmen für andere und für das eigene Handeln, für Erfolge wie für Scheitern – Lilian Haberer, Mentorin und Professorin für Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule für Medien Köln, ermutigte dazu im Rahmen ihres Festvortrags.
Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter des Cusanuswerks, hob hervor: „Das Programm trägt zu einer Erhöhung des Frauenanteils – und von Talent und Begabung – unter den Führungskräften in Deutschland bei. Wir sind stolz darauf, dass uns die Federführung hierfür anvertraut wurde. Der vorurteilsfreie Dialog und die gegenseitige Unterstützung von Persönlichkeiten verschiedenster Profession und mit unterschiedlichen Weltanschauungen kann Vorbild sein für andere Kontexte.“ Er dankte der Deutschen Bischofskonferenz für die Unterstützung des Programms seit 2023 und den Kooperationspartnern für die gemeinsame Arbeit.
Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, betonte die gesellschaftliche Relevanz des Karriereförderprogramms: „Es ist ein gutes Zeichen, das unsere katholischen Mentoringprogramme erfolgreich sind. Ich freue mich über die positive Erfahrung, die das Cusanuswerk damit gemacht hat. Ich bin fest überzeugt, dass durch dieses vernetzte Denken und Handeln Frauen eine hervorragende Chance gegeben wird, Führungspositionen in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen. Hier zeigt sich: Kirche kann Karriereförderung von Frauen. Ich wünsche den Absolventinnen persönlich viel Erfolg und hoffe, dass das Programm weiter gute Früchte trägt.“
Das Programm wurde zertifiziert nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Mentoring. Mit Mentoring, Kompetenztrainings und dem Aufbau eines Netzwerks wurden hervorragend ausgebildete, ambitionierte und gesellschaftlich engagierte junge Stipendiatinnen auf ihrem Weg in Führungsverantwortung unterstützt. Mentorinnen und Mentoren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien engagierten sich im Rahmen des erfolgreichen Programms und gaben ihre Erfahrungen und Perspektiven auf eine wertesensible Führung weiter. In Seminaren, Webinaren und Vorträgen konnten die Teilnehmerinnen von Praxisübungen und Diskussionen, Coaching und Biographiearbeit genauso wie vom informellen Austausch untereinander und mit Führungspersönlichkeiten profitieren. Im Karriereförderprogramm für Frauen ist ein lebendiges, generationsübergreifendes Netzwerk von Personen entstanden, die in einem dauerhaften Austausch stehen und im Bewusstsein für ihre gesellschaftliche Verantwortung als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren.
Mentee Louisa Harlow hat den nächsten beruflichen Schritt bereits fest im Blick: Sie steigt ab Januar 2025 in einer Leitungsfunktion im Mentoringbereich ein. Angeregt von ihrer Teilnahme am Karriereförderprogramm hat sie das Potenzial von Mentoring insbesondere für führungsambitionierte Frauen in sozialen Berufen in ihrer Masterarbeit wissenschaftlich untersucht. „Das Karriereförderprogramm hat mich in einer entscheidenden Übergangsphase zwischen zwei beruflichen Stationen mit wertvoller Unterstützung und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten begleitet“, so Louisa Harlow im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Siegburg. „Besonders die Seminare und das Tandem-Mentoring waren für mich eine prägende und wirkungsvolle Erfahrung, die das Selbstvertrauen in mein Handeln gestärkt haben. Ich bin dankbar, als junge, ambitionierte Frau durch das Programm in meiner Karriere gefördert worden zu sein und freue mich nun darauf, früh in meinem Berufsleben eine Leitungsposition zu übernehmen, in der Mentoring weiterhin eine zentrale Rolle spielen wird.“