„Maria-Ladenburger-Förderpreis für Musik“ 2022
Preisverleihung an vier herausragende Musikerinnen und Musiker im Bonner Beethoven-Haus

Die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk hat heute (24. Juni 2022) den „Maria-Ladenburger-Förderpreis für Musik“ an vier herausragende junge Musikerinnen und Musiker verliehen. Im Rahmen eines Preisträgerkonzerts im Kammermusiksaal des Bonner Beethoven-Hauses wurden die Preise an Anna Kalvelage (Violoncello), Eszter Kruchió (Violine), Kilian Scholla (Klavier) und Sophie Steiner (Harfe) überreicht. Der „Maria-Ladenburger-Förderpreis für Musik“ wird seit 2020 alle zwei Jahre vergeben. Er geht auf eine Initiative der Familie Friederike und Prof. Dr. Clemens Ladenburger zurück und erinnert an ihre Tochter Maria, die bis zu ihrem gewaltsamen Tod Stipendiatin des Cusanuswerks war. Kooperationspartner des Preises sind zudem die Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk und die Deutsche Bischofskonferenz. Unterstützt wurde die Preisverleihung durch die Deutsche Grammophon und WDR 3. Das Kulturradio des Westdeutschen Rundfunks hat das Konzert aufgezeichnet. Die Aufnahme aus dem Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses wird am 22. September 2022 um 20:04 Uhr in WDR 3 Konzert gesendet. Sie steht danach 30 Tage lang im WDR 3 Konzertplayer zum Nachhören bereit.

„Tradition und Aufbruch“ – so lautete das Motto des Konzertprogramms, mit dem sich die Preisträgerinnen und der Preisträger der Öffentlichkeit präsentierten. Mit ihren Beiträgen zeigten sie, wie musikalische Traditionen Ausgangspunkte für neue Aufbrüche sein können. Werke, von Bach, Mendelssohn Bartholdy und Bartók kamen in modernen Interpretationen zu Gehör, zeitgenössische Kompositionen und eigene Arrangements der Ausgezeichneten schlugen den Bogen zur musikalischen Gegenwart.

„Die Preisträgerinnen und der Preisträger nahmen mit ‚Mut, Unternehmungsgeist und schöpferischer Initiative‘ – wie es im Leitbild des Cusanuswerks heißt – die reiche musikalische Tradition als Inspiration auf, um von da aus in ihre je eigene musikalische Zukunft aufzubrechen. Ich bewundere, wie sie mit viel innerem Feuer und mit Treue zur Sache ihren individuellen Weg gehen“, so Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter des Cusanuswerks. Friederike und Prof. Dr. Clemens Ladenburger hoben hervor, dass gerade in Krisenzeiten neben aller notwendigen tatkräftigen Hilfe zweierlei besonders wichtig sei: der Glaube und die Musik. „Ähnlich wie der christliche Glaube kann auch die Musik helfen, das schreckliche Geschehen auszuhalten, den Menschen im Leid nahe zu bleiben und uns – wenigstens innerlich – gegen die Barbarei des Krieges zu stemmen.“ Sie dankten den Musikerinnen und Musiker des Abends für das Erreichte und das, „was sie der Gesellschaft, uns allen, durch ihr Wirken schenken werden.“

Der Sprecher der Jury und ehemalige Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Prof. Josef Protschka sagte: „Die Jury insgesamt ist von dem hohen konzeptionellen Niveau wie auch von der künstlerischen Gestaltungsqualität aller Beiträge nachhaltig beeindruckt. Man kann ohne Vorbehalt davon sprechen, dass die Leistungsdichte der gesamten cusanischen Musikerförderung im alle zwei Jahre stattfinden Ladenburger Wettbewerb ihre schönste und nachdrücklichste Bestätigung findet.“ In ihrer Laudatio betonte Valérie Groß, Direktorin für Vokal- und Opernproduktionen bei der Deutschen Grammophon und Mitglied der Fachjury: „Es war bemerkenswert, wie viele dieser sehr jungen Künstlerinnen und Künstler sich schon jetzt nicht nur durch technische Präzision, sondern auch durch eine ganz eigene Handschrift auszeichneten. Da wachsen starke Künstlerpersönlichkeiten heran und wir sind sehr gespannt darauf zu sehen, wie sie sich entwickeln.“

Mit dem „Maria-Ladenburger-Förderpreis für Musik“ will die Familie Ladenburger im Gedenken an ihre Tochter etwas von dem zurückgeben, was sie in der Gemeinschaft der Cusanerinnen und Cusaner an Bildung und spiritueller Prägung empfangen durfte. 2019 wurde der Maria-Ladenburger-Fonds gegründet; er dient der Finanzierung des Förderpreises und kann durch zweckgebundene Spenden unterstützt werden. Nähere Informationen: https://stiftung.cusanuswerk.de/wir-ueber-uns/stiftungsfonds.

Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger 2022 erfolgte durch eine Fachjury, bestehend aus Prof. Josef Protschka (Rektor em. der Hochschule für Musik und Tanz Köln), Valérie Groß (Direktorin für Vokal- und Opernproduktion der Deutschen Grammophon), Prof. Volker Jacobsen (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover), Dr. Jakob Johannes Koch (Referent für Kunst, Kultur und Erwachsenenbildung im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz), Christine Lemke-Matwey (Ressortleiterin im Feuilleton Die Zeit) und Prof. Dr. Florian Uhlig (Musikhochschule Lübeck).

Mit der Auszeichnung verbunden sind neben einem „Meisterkurs-Stipendium“ in Höhe von 2.000 Euro die Aufzeichnung des Konzerts durch den WDR und die Realisierung eines gemeinsamen CD-Projekts aller vier Preisträgerinnen und Preisträger.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Anna Kalvelage, Violoncello
Anna Kalvelage, geboren 1998 in Köln, studiert seit 2016 bei Prof. Stephan Forck an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Sie trat als Solistin mit dem Kammerorchester Magdeburg, mit dem „Das Sinfonieorchester Berlin“ und der „Neue Philharmonie Berlin“ auf. Seit 2018 spielt Anna ein Violoncello von Marinus Capicchioni, Rimini 1958, eine treuhänderische Eingabe in den Deutschen Musikinstrumentenfonds aus Nordhorner Familienbesitz. Sie ist seit 2018 Stipendiatin des Cusanuswerks.

Eszter Kruchió, Violine
Eszter Kruchió, geboren 1993 in Budapest, studierte bei Ernst Kovacic in Wien, Tanja Becker-Bender in Hamburg und Ulf Schneider in Hannover, derzeit im Konzertexamen. Sie ist aktuell Finalistin des Berlin Prize For Young Artists, ausgewählt aus über 230 Bewerbern. Als leidenschaftliche Kammermusikerin konzertierte sie u. a. mit Thomas Riebl, Péter Nagy und Claudio Martínez-Mehner. Sie ist Mitglied des preisgekrönten Chaos String Quartets. Seit 2017 ist sie Stipendiatin des Cusanuswerks.

Kilian Scholla, Klavier
Kilian Scholla, geboren 1996 in Staßfurt, tritt regelmäßig als Solist, Kammermusiker sowie als Liedbegleiter, u. a. in Deutschland und im Vereinigten Königreich, auf. Die Beschäftigung mit Improvisation und zeitgenössischer Musik nimmt einen besonderen Stellenwert in seiner künstlerischen Tätigkeit ein. Eigene Werke sind regelmäßig Bestandteile in seinen Konzertprogrammen. Kilian Scholla ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seit 2020 ist er Stipendiat des Cusanuswerks.

Sophie Steiner, Harfe
Sophie Steiner, geboren 1995 in Wien, ist Harfenistin und Artistic Director. Neben ihrer Karriere als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin entwickelt sie neue Konzertkonzepte und wurde hierfür mit dem Masefield-Preis ausgezeichnet. Mit dem Ziel, kulturelle, soziale und persönliche Grenzen durch Musik zu überwinden, gründete sie das Ensemble „BreakingBorders“ und initiierte das Festival „Shirabe“, um interkulturelles Verständnis, Respekt und Austausch durch Kunst zu fördern. Seit 2017 ist sie Stipendiatin des Cusanuswerks.

 

Die Pressemitteilung als PDF

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