Das Kinderpalliativzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, Universität Witten/Herdecke, ist für sein Engagement ausgezeichnet worden: Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat dem Team um Professor Dr. Boris Zernikow am 27. September den „Anerkennungs- und Förderpreis für Ethik in der Palliativversorgung 2025“ verliehen. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert und wird seit 2022 an Projekte und Personen vergeben, die sich besonders für ethische Fragestellungen in der Palliativ- und Hospizarbeit einsetzen.
Mit dem Projekt „Unser Wertekompass: Halt geben. Haltung leben. Was uns leitet und verbindet.“ überzeugte das Kinderpalliativteam die Jury. In einem partizipativen Prozess entwickelten Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Verwaltungsmitarbeitende wie auch Mitglieder des Freundeskreises einen gemeinsamen Wertekompass, der heute die Basis für die Teamarbeit und die Versorgung schwerstkranker Kinder bildet.
„Insbesondere der professionell umgesetzte, teamorientierte Ansatz, der andere Einrichtungen motiviert, eigene Leitbildprozesse zu starten, beeindruckte uns. Der Wertekompass aus Datteln bietet eine konkrete Orientierung für die Teamarbeit und die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen“, betonte Juryvorsitzender Professor Dr. Alfred Simon.
Für den Mediziner Zernikow, der während seines Studiums Stipendiat des Cusanuswerks war, ist die Auszeichnung ein weiterer Meilenstein seiner Arbeit: „Dass unser Wertekompass in dieser Weise gewürdigt wird, macht uns stolz und bestärkt uns in unserem gemeinsamen Weg.“ Für seinen persönlichen Weg sei die cusanische Förderung nicht unerheblich gewesen: „Das Cusanuswerk war die wichtigste prägende Erfahrung für meine berufliche Laufbahn und meine persönliche Entwicklung.“ Auch heute noch ist Zernikow dem Cusanuswerk als Vertrauensdozent eng verbunden.
Das Kinderpalliativzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik wurde 2010 unter der ärztlichen Leitung von Zernikow eröffnet und ist die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Hier arbeitet ein multiprofessionelles Team, das Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensbedrohlichen Erkrankungen sowohl auf der Kinderpalliativstation Lichtblicke als auch ambulant in ihrem vertrauten Zuhause begleitet und versorgt.
Für den Einsatz des Preisgeldes gibt es bereits erste Pläne: 2026 möchte das Team ein neues Projekt starten, das die Lebenslust schwerstkranker Kinder und Jugendlicher trotz einer lebensverkürzenden Erkrankung in den Mittelpunkt stellt. Damit soll die Öffentlichkeit für ein wichtiges Anliegen sensibilisiert werden: In der pädiatrischen Palliativversorgung geht es nicht ausschließlich um Sterben und Tod – sondern vor allem um das Leben.
Für die weitere Arbeit wünschen wir dem Altcusaner Professor Zernikow und seinem Team alles erdenklich Gute!




