Regionalgruppe Rhein-Main: AC-Wochenende „Was ist Zeit?“

verfasst von: Viola Nitschke-Wobbe

„Was ist Zeit?“ Dieser Frage widmete sich das AC-Wochenende der Region Rhein-Main, das am 19. und 20. Oktober 2019 im Erbacher Hof in Mainz stattfand. Im Kreis von mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeden Alters und aus verschiedenen Regionen haben wir uns etwa 24 Stunden Zeit genommen, über diese alte und doch hochaktuelle Frage im Gespräch zu sein.

Die Tagung eröffnete Prof. Dr. Domenico Giulini (Theoretischer Physiker) mit seinem Vortrag „Zeit ist, was man auf der Uhr abliest. Aber, was ist eine Uhr?“, der einen fulminanten Einstieg in die naturwissenschaftlichen Aspekte des Themas bot. Unter dem Titel „Zeitnot in der Gesellschaft der Beschleunigung“ eröffnete Dr. Jürgen Rinderspacher (Sozialwissenschaftler) eine soziologische Perspektive auf die Zeit. Ausgewählte und vielfältige Aspekte wurden in vier Workshops vertieft, die von dem Managementberater und Coach Theo Becker (Bonn) („Wie gestalte ich meine Zeit?“), von Pater Stephan Kessler SJ, Pfarrer an der Gemeinde St. Peter in Köln („Meditation“) sowie von der Altcusanerin Marietta Grandemange („Zeit in der Literatur/Lyrik“) und dem Altcusaner Dr. Martin Belz („Zeitverständnis des hl. Augustinus“) geleitet wurden. Ein inspirierendes Hauskonzert des Flötentrios „Les Trois“, dessen Programm das Thema, zum Beispiel in Stücken für die Flötenuhr (Joseph Haydn) und einem Arrangement von „Mr. Sandman“, spiegelte, schloss das Programm dieses Tages ab.

Am zweiten Tag zeigte uns Prof. Dr. Ulrich Lüke (Theologe und Biologe) mit seinem Vortrag „Von Zeit zu Ewigkeit? – Auferstehung!“ die theologische Perspektive des Themas auf. Sein Vortrag ließ vielfach den Wunsch entstehen, in dem Spannungsfeld von Theologie und Naturwissenschaft künftig noch einmal gemeinsam weiter zu denken und zu arbeiten. Die von Prof. Lüke und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam gefeierte Heilige Messe rundete eine gute gemeinsame Zeit an diesem Wochenende ab. Viele schöne Gespräche auch außerhalb des offiziellen Programms, Chorgesang und – parallel zu den Veranstaltungen – eine gelungene Betreuung für die sechs Kinder machten das Wochenende zu einer guten Zeit für alle Teilnehmenden, in bester „cusanischer Manier“.

Unser Konzept, mit Hilfe der Preisgelder des Ideenpreises gezielt jungen Altcusanerinnen und Altcusanern sowie Cusanerinnen und Cusanern eine kostengünstigere Teilnahme zu ermöglichen sowie eine Kinderbetreuung anzubieten, damit auch Familien teilnehmen konnten, wurde ausgesprochen positiv angenommen. So war ein bunter, bereichernder Austausch und Vernetzung über die Generationsgrenzen hinaus möglich.

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