Zu der Frage, welchen Anteil katholische Verbände an der Sendung der Kirche haben, formuliert der BDKJ in seiner Theologie der Verbände (2015), ausgehend von
den im II. Vatikanischen Konzil gegebenen Anstößen: „Kirche gründet und zeigt sich an allen Orten, an denen Menschen auf der gemeinsamen Suche nach Jesus
Christus sind, sich in ihrem Glauben an Gott gegenseitig bereichern, miteinander feiern, anderen Menschen in Wort und Tat Zeugnis davon geben und einander und
allen Menschen aus dem Glauben heraus beistehen.“ Katholische Studentenverbindungen und -vereine sind Orte gemeinsam gelebten Glaubens und der Verkündigung.
Sie schaffen eine Perspektiverweiterung für das, was Kirche ist – denn Kirche ist weit mehr als nur die klassische „Kirchturmgemeinde“. Sie können (neue) Auseinandersetzungs-, Erfahrungs-, Entdeckungs- und Freiheitsräume im Hinblick auf Kirche, den eigenen Glauben und (gemeinsam) gelebte Spiritualität ermöglichen.
An diesem Wochenende werden wir uns einerseits der Glaubensgemeinschaft und andererseits den zugrunde liegenden Prinzipien katholischer Verbindungen soziologisch,
historisch und spirituell nähern. Wir starten mit soziologischen und historisch-kritischen Einordnungen, um dann einen Blick auf die Spiritualität und das Verantwortungsideal katholischer Verbindungen und Studentenvereine zu werfen. Das Programm beinhaltet außerdem einen Einblick in das studentische Liedgut
sowie die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung einer traditionellen verbindungsstudentischen Feier. Den Abschluss bildet ein Zukunftsworkshop, in
dem wir uns mit der Frage beschäftigen, wie sich katholische Verbindungen weiterentwickeln können, um sich auch zukünftig verantwortungsvoll in Kirche und
Gesellschaft einzubringen und den je eigenen Anteil an der Sendung der Kirche zu leben.
Besuche und die Durchführung einiger Programmpunkte in katholischen Verbindungshäusern sind geplant.
