2324 Menschen, Erde und Himmel verbinden
Theologische Studienfahrt zu den Kathedralen Frankreichs

Datum: 30.09. - 08.10.2024

Ort: Reims, Laon, Chartres, Bourges

Leitung: Dr. Milan Wehnert - Geistliche Begleitung: Dr. Milan Wehnert

Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Inhalte der Veranstaltung

Kathedralen der französischen Gotik ziehen Menschen aus der ganzen Welt in Bann. Sie sind „Menschheitserbe“, weil sie Ausdruck einer universalen Sehnsucht
des Menschen sind: Das Zeitliche mit dem Ewigen zu verbinden, einen Anfang und ein Ziel der Dinge zu schauen.
Die religiösen Monumente, die ab 1150 als Neubauten großer Bischofskirchen in der französischen Champagne und der Île-de-France entstanden, sind zugleich tiefer
Ausdruck christlicher Theologie. Sie wirken als Speicherorte einer Spiritualität, die sich die Menschwerdung Gottes in besonderen Tiefen und Höhen erschließt:
Der Aufbruch zur Kathedralgotik fällt zusammen mit einem Entwicklungsmoment, in dem Menschen das Diesseits neu entdeckten und bejahten – und die Welt
erfüllt fanden von der einladenden und verwandelnden Liebe Gottes. Der Gott, der in Christus Mensch und Kind geworden war, wurde hierbei als Ausgangspunkt
einer Wandlung erfahren, in der sich Erde und Himmel durchdringen und „wie eine aufblühende Rose“ öffnen würden – die warm in Blau und Rot leuchtenden
Rosenfenster im Dunkel der Kathedrale von Chartres bringen dies ikonisch zum Ausdruck und die französisch-gotische Kathedrale insgesamt will alle Menschen
in diese prophetisch-sakramentale Spannung mit hineinnehmen.
Auf unserer Studienfahrt wollen wir uns diese Sakralorte als Gesamtkunstwerke gemeinsam erschließen: architektonische Formen, liturgischer Raum, die großen
Erzählzyklen in Portalskulptur und Glasmalerei ebenso wie die geschichtlichen, kirchlichen und sozialen Hintergründe. Unser Schwerpunkt liegt in der Theologie,
in der wir uns Schlüsselkonzepte und Grundbegriffe erarbeiten, die uns befähigen, die Kathedralen eigenständig zu erkunden.
Mit dem frühgotischen Laon, mit der Krönungskathedrale von Reims, mit der Kathedrale von Chartres – hier wird das Gewand verehrt, das Maria bei der Verkündigung
getragen haben soll – und mit Bourges, in dessen Kirche der Kathedralgedanke der Hochgotik seine Vollendung erfährt, besuchen wir einige der wichtigsten
Glaubensorte der katholischen Kirche in Frankreich. Besonders gespannt sein können wir auf vielfältige Begegnungen mit Menschen und mit dem Glaubensleben,
das heute in den Kathedralen und rund um die Bischofssitze von Chartres, Reims und Bourges zu Hause ist. Und natürlich warten bezaubernde Altstädte auf uns
– und Landschaften, die wir in Chartres und Laon auch durchwandern wollen. Zu Ausklang und spiritueller Einkehr sind wir bei der Gemeinschaft von Jerusalem im
burgundischen Vézelay mit seiner eindrucksvollen romanischen Basilika zu Gast.
Wichtig für die Teilnahme: Interesse an Theologie, Geschichte und Kunst, Offenheit für spontane Begegnung mit den Menschen und dem kirchlichen Leben vor
Ort, Bereitschaft, ein Kurzreferat zu übernehmen und Gebetszeiten mitzugestalten sowie cusanischer Pioniergeist in Blick auf einfache Unterkünfte oder kreative Lösungen
bei Verpflegung, Studienformaten und in Gesprächs-/Übersetzungssituationen.
 

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