Es ist eine Grundspannung des „Katholischen“: Im Christusereignis einen Glut- und Schmelzkern zu haben, der „Wandlung“ bedeutet, der Welt und Menschen verändern kann – und zugleich dieses transformative Ereignis im Mittel einer „Tradition“ zu bewahren und weitergeben zu wollen. Kunst und Architektur haben auch deswegen einen so hohen Stellenwert für dieses „Katholische“, weil sie – durch annähernd zwei Jahrtausende hindurch – Räume sinnlich-geistlicher Erfahrung schaffen, in denen die „Bewahrung von dem, was verwandelt“ Ereignis werden kann.
Vom Cusanushaus in Bonn-Mehlem aus wollen wir aufbrechen, um „heilige Orte“ zu besuchen, an denen sich Kunst und Architektur in diese Grundspannung von
„Bewahren“ und „Verwandeln“ einlassen und Kraftorte schaffen, in denen Avantgarde und das Ur-Alte sich durchdringen.
Wir besuchen u.a.: die Kirche und die Sakramentenkapelle „Madonna in den Trümmern“ des Architekten Gottfried Böhm (Köln, 1957), das Kolumba-Museum des Architekten Peter Zumthor (Köln, 2007), die romanische Kirche Sankt-Gereon mit den Glasfenstern Georg Meistermanns und den Siegburger Michaelsberg mit dem Anno-Schrein des Künstlers Brody Neuenschwander (2018).
Auf vielfachen Wunsch findet dieses Wochenende als Nachfolge-Angebot zum Romanik-Seminar des Geistlichen Programms 2023 statt. Das Seminar lädt zum gemeinsamen Erleben eindrucksvoller christlicher Kunst im Köln-Bonner Raum ein und vermittelt Kompetenz im Umgang mit katholischer Sakralästhetik – in cusanischer Gemeinschaft vom beliebten Standort Mehlem aus.