1425 Jüdisch-christlicher Kunstwettbewerb für den Kölner Dom und antijüdische Bilder im christlichen Kirchenraum

Datum: 20.06. - 22.06.2025

Ort: Cusanushaus Mehlem

Leitung: Prof. Dr. Reinhard Hoeps - Geistliche Begleitung: Prof. Dr. Reinhard Hoeps

Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Inhalte der Veranstaltung

Das Christentum hat seine Wurzeln im Judentum. Dieser Ursprung begleitet das Christentum durch seine gesamte Geschichte. Von Anfang an haben Christen sich auf diese Wurzeln besonnen, ihre Identität aber auch in der Abgrenzung gegenüber dem Judentum gesucht. Der Antijudaismus ist ein durchgängiges Motiv in der Geschichte des Christentums.
Theoretische Abgrenzung und gelebter Antijudaismus haben ihren Ausdruck vielfach im visuellen Medium des Bildes gefunden. Antijüdische Bildmotive sind in der Geschichte des Kirchenbaus verbreitet. Heute sind sie ebenso gegenwärtig wie zutiefst unerträglich. Wie sollen wir mit solchen Bildern im Kirchenraum umgehen?
In Köln, wo sich eine jüdische Gemeinde bereits für das frühe 4. Jh. – zeitgleich mit der ersten Christengemeinde – nachweisen lässt, wurden die Juden teils toleriert, wiederholt aber auch aus der Stadt vertrieben. Im Kölner Dom finden sich mehrfach Darstellungen von Juden, meist, aber nicht ausschließlich, mit antijüdischer Tendenz. 
Im Umgang mit diesen Bildern geht man in Köln einen neuen Weg: Ein internationaler Wettbewerb sucht nach einem Kunstobjekt für den Dom, das mit Mitteln des Bildes die Auseinandersetzung mit den antijüdischen Bildern im Dom sucht und die Entwicklung neuer Bilder der Beziehung zwischen Christen und Juden vorantreiben soll.
In diesen kritischen Bildfindungsprozess wollen wir an diesem Wochenende eintreten. Wir beginnen mit einer Einführung in Motive der christlichen Darstellung des Judentums und des christlichen Antijudaismus. Vor Ort suchen wir dann Bilder des Judentums im Dom auf und nähern uns dem Dom selbst als Raum solcher Bilder. So vorbereitet, besichtigen wir schließlich die künstlerischen Entwürfe, die eine Jury für den Dom ausgewählt hat. 
 

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