Es ist ein fundamentaler Dreischritt, der als Leitwort über dem diesjährigen Theologischen Grundkurs steht – gleich ob wir ihm als Fragerichtung ein „Wie?“ oder das noch größere „Warum?“ voranstellen. Nicht darum geht es, eine fertige Antwort zu verlesen oder die eine Praxis aufzustellen, nach der im Sinne dieser Fragespannung zu leben wäre. Stattdessen wollen wir erkunden, wie ein intellektuell verantworteter Umgang mit diesen Fragen aussehen kann und wie die heutige wissenschaftliche katholische Theologie entsprechende Grundlagen verhandelt: Wie lässt sich der Glaube an einen personalen Gott rational begründen? Was meinen Konzepte wie Offenbarung und „Wort Gottes“? Was bedeutet es, aus einem christlichen Glauben heraus Mensch und Mitmensch zu sein? Ist Gott ansprechbar, greift er ein, greift er nicht ein in das, was in der Welt geschieht – „hilft er mir, wenn ich ihn bitte“?
Renommierte Expertinnen und Experten aus der Bibelwissenschaft, aus der Dogmatik, der Moral- und der Fundamentaltheologie führen in ihre Disziplinen und Methoden ein und vermitteln Nicht-Theologinnen und -Theologen ein breites Panorama: Von Biblischer Zeitgeschichte und Archäologie zu gegenwärtigen Fragen der Bioethik und der Sexualmoral bis hin in die vertiefende Auslegung tragender Formulierungen des christlichen Glaubensbekenntnisses.
Daneben lässt der Kurs Raum, den persönlichen Glaubensweg zu reflektieren, den Weg, auf dem die oben genannten Fragen uns begleiten, nähergekommen oder auch ferner geworden sind. Austauschen wollen wir uns zudem über „das Katholische“ – diese so vielschichtige religiöse, auch kulturelle und intellektuelle Kategorie – und darüber, was es uns bedeutet. Dazu lassen wir uns von Brixen anregen – auf den Spuren unseres Namenspatrons Nikolaus von Kues und mit Sakralräumen, in denen sich eine über tausend Jahre ausgreifende Fortschreibung des Katholischen verdichtet.