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Bei der Sommerakademie der Werke 2023 zum Thema „Der Wert der Demokratie“ handelt es sich um eine Initiative der 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Begabtenförderungswerke. Diese soll es den Stipendiatinnen und Stipendiaten der Förderwerke ermöglichen, in den Dialog zum gegenwärtigen Stand der Demokratie und ihrer Entwicklung in einer sich stark wandelnden Welt zu treten. Die Sommerakademie wird von den vier konfessionell/religiös gebundenen Begabtenförderungswerken (dem Cusanuswerk, dem Avicenna Studienwerk, dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk und dem Evangelischen Studienwerk Villigst) ausgerichtet und richtet sich an die Stipendiatinnen und Stipendiaten aller 13 Begabtenförderungswerke sowie der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung. Dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk und dem Evangelische Studienwerk Villigst obliegt dabei die Federführung.
Das Ziel der Sommerakademie ist, den Geförderten eine Plattform zu bieten, auf der sie die (wertegebundenen) Grundlagen für friedliches und demokratisches Miteinander diskutieren können.
Alle Informationen zum Programm und dem Seminarangebot finden Sie auf der Website des Evangelischen Studienwerks.
Datum: 27.08. – 03.09.2023
Ort: Haus Villigst – Evangelische Kirche von Westfalen; Iserlohner Str. 25; 58239 Schwerte
Leitung: Dr. Ulrike Lohner
Anmeldezeitraum: 17.02. bis 19.03.2023
Weltweit erleben wir gesellschaftliche und politische Krisen, oft genug sind auch demokratisch gestaltete Länder betroffen. Der gesellschaftliche und politische Umgang mit der Klimakatastrophe, der COVID-19-Pandemie, der Situation Geflüchteter an den EU-Außengrenzen und dem Krieg in der Ukraine mit all seinen Folgen fordern auch unsere Gesellschaft heraus. Gleichzeitig nehmen demokratiefeindliche Strömungen, Gruppierungen und Parteien an Bedeutung zu, antidemokratische Positionen sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Demokratische Strukturen, Institutionen und Vertreter/innen werden bedroht, verächtlich gemacht und angegriffen, demokratische Verfahren werden für antidemokratische Zwecke missbraucht. Die gesellschaftlichen Krisen werden von vielen Menschen nicht nur als Hinweis auf Schwachstellen, sondern als Versagen der Demokratie wahrgenommen. Darüber hinaus werden zunehmend Stimmen laut, die eine Unabhängigkeit der Wissenschaft und Forschung von religiösen Bildungseinrichtungen und -institutionen fordern und dadurch die Berechtigung und Relevanz dieser Stätten untergraben. Der Wertepluralismus, der einen wichtigen Bestandteil einer gesunden und funktionierenden Demokratie darstellt, gerät nicht zuletzt durch solche Forderungen ins Wanken.
Diese Krisendiagnose zum Anstoß nehmend, soll auf der Sommerakademie gemeinsam das Thema „Der Wert der Demokratie“ erarbeitet werden. Dabei gilt es zum einen in den Blick zu nehmen, wie demokratischen Prinzipien gestärkt werden können, unterrepräsentierten Gruppen die demokratische Teilhabe ermöglicht und Demokratie gesamtgesellschaftlich, institutionell und individuell verteidigt werden kann. Zum anderen geht es aber auch grundlegend um die Klärung, wie religiöse und weltanschauliche Werte für eine diverse und plurale Partizipation fruchtbar gemacht werden können. Um diese Fragen zu bearbeiten, bietet der inhärente Wertepluralität der Werke eine hervorragende Grundlage, um miteinander zu diskutieren, produktiv zu streiten und in der Auseinandersetzung an und mit dem anderen (in seiner eigenen Konfliktkompetenz) zu wachsen.
Persönlichkeitsbildung und Demokratieförderung sind untrennbar miteinander verbunden. Der „Wert der Demokratie“ kann nicht erlernt werden wie das Alphabet oder das Einmaleins. Es ist vielmehr die Kombination von Kompetenzen und Kenntnissen, von Erfahrungen und Prägungen, die demokratisches Leben und Handeln ermöglicht. Die Schule ist in diesem Zusammenhang ein zentraler Ort für demokratische Persönlichkeitsbildung und ein Erprobungsraum für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit ihrem Denken und Handeln, mit ihren Werten und ihrer Persönlichkeit prägen Lehrkräfte künftige Generationen und tragen dadurch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Und auch der außerschulischen Bildungsarbeit kommt für die Persönlichkeitsbildung junger Menschen eine wichtige Rolle zu – nicht zuletzt in der Begabtenförderung: Hier können Demokratie, Toleranz und Debattenkultur eingeübt werden.
Wie lassen sich Werte – speziell Werte, die für ein demokratisches Miteinander wichtig sind – vermitteln? Welches Wissen und welche Fähigkeiten benötige ich als Lehrkraft? Wie kann ich unvoreingenommen mit einer Vielfalt an Meinungen und Haltungen umgehen, Toleranz und Zusammenhalt in einer pluralistischen Gesellschaft fördern?
In unserem Seminar werden wir gemeinsam erarbeiten, wie für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen Demokratie erfahrbar gemacht werden kann, welchen Schwierigkeiten es dabei zu begegnen gilt und wie das ohne vorgefertigte moralistische Glaubenssätze gelingen kann. In interaktiven Formaten widmen wir uns grundlegenden Werten und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Wir beschäftigen uns mit der Frage, welchen Einfluss Soziale Medien auf das Demokratieempfinden von Jugendlichen haben und was das für die Demokratiebildung bedeuten kann. Darüber hinaus soll das Seminar die eigenen Kompetenzen hinsichtlich einer wertesensiblen Persönlichkeitsbildung stärken, indem Workshop-konzepte für den Einsatz in der Schule entwickelt und die Fähigkeiten zu einer gelebten Diskussionskultur trainiert werden.
Stipendiatinnen und Stipendiaten der Studien- und der Promotionsförderung des Cusanuswerks können sich bewerben, sofern Sie bereits einmal an einer Ferienakademie oder Graduiertentagung in Präsenz teilgenommen haben. Mit der Teilnahme an der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke erfüllen Sie Ihre Bildungspflicht.
Die Bewerbung erfolgt per E-Mail an Ulrike Lohner (ulrike.lohner@cusanuswerk.de).
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Informationen hinzu:
Die Anmeldung ist vom 17. Februar bis zum 19. März 2023 möglich.