Ferienakademie 04 – 2022/23
Natur.Formen – Eine Kulturgeschichte

Datum: 07.08. - 19.08.2022

Ort: HVHS Gottfried Könzgenhaus - 45721 Haltern am See

Leitung: Dr. Anne-Sophie Käsbauer - Geistliche Begleitung: Judith Lurweg

Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Inhalte der Veranstaltung

Von der Gartenkunst des Schlossparks in Versailles bis hin zu Kiesbeeten im eigenen Garten – das Einwirken des Menschen in die Natur hat viele Formen. Während wir noch heute die künstlerisch und architektonisch anspruchsvollen Schlossparks bestaunen und in ihnen eine längst vergangene Epoche betrachten, erlangte in den letzten Jahren der sogenannte „Schottergarten“ in Deutschland  Berühmtheit. Die „Gärten des Grauens“, wie sie der Botaniker und Biologe Ulf Soltau 2019 bezeichnet hat, wurden insbesondere aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit zum Trend. Aufgrund der Auswirkungen auf Klima und Artenvielfalt sind sie inzwischen höchst umstritten und vielerorten verboten. 

Es stellt sich die Frage nach den Folgen das menschliche Eingreifens in die Natur? Was sollte genutzt und was geschützt werden? Können wirtschaftliche, politische und ökologische Interessen in der Gestaltung der Natur vereint werden? Wie zeigt sich ein respektvoller Umgang mit der Natur in der Alltagspraxis? Diesen Fragen wollen wir im Rahmen der Ferienakademie „Natur.Formen – Eine Kulturgeschichte“ auf den Grund gehen.

Der Mensch als Gestalter der Natur ist zentraler Fokus der Ferienakademie. Anhand konkreter Anwendungsfelder, wie der Gartenarchitektur oder der Stadt- bzw. Landschaftsplanung, werden wir das menschliche Wirken über die Jahrhunderte hinweg bis in die heutige Zeit charakterisieren. Gemeinsam wollen wir verschiedene Naturverständnisse ergründen und diskutieren, ob es Natur ohne Abgrenzung zur Kultur gibt. Nur natürlich ist, was nicht ‚man-made‘ ist? So werden wir auch Auffassungen zur Ästhetik und ihren epochalen Wandel genauer beleuchten.

Der Fokus der Akademie liegt auf der heimischen Natur-Kulturlandschaft in Mitteleuropa. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutieren wir über die Gestaltung der Kulturlandschaft von Morgen. Stadt-Land-Beziehungen sollen neu gedacht werden, Konzepte gegen den Klimawandel und für den Umweltschutz kritisch hinterfragt und auf ihre Plausibilität geprüft werden.

Wir wollen zudem aktiv werden und mit Natur in Beziehung treten. Insbesondere kreative Workshops sollen neue Zugänge zur Natur vermitteln. Exkursionen sowohl in die Kulturlandschaft des Ruhrgebiets als auch in angrenzende Naturschutzgebiete um den Tagungsort Haltern sollen die angesprochenen Ambivalenzen und resultierenden Problematiken der menschlichen Naturgestaltung praktisch erlebbar machen und zum Austausch einladen. Gemeinsam wollen wir Zukunftsperspektiven für die Beziehung zwischen Mensch und Natur entwickeln und Handlungsempfehlungen für den gegenseitigen Umgang finden.

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