Ferienakademie 01 – 2022/23
Das Ende der Armut? Eine globale Perspektive

Datum: 24.07. - 05.08.2022

Ort: Franz-Hitze-Haus - 48149 Münster

Leitung: Dr. Mirjam Rossa - Geistliche Begleitung: Christoph Acker

Die Anmeldefrist ist abgelaufen.

Inhalte der Veranstaltung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft das ehrgeizige Ziel gesetzt, globale Armut in allen ihren Ausprägungen bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu beenden (das Ende der Armut ist das erste der 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, SDGs)1. Seit der Jahrtausendwende befand man sich bereits auf einem guten Weg, konnte doch die Zahl der von extremer Armut Betroffenen (d. h. Menschen, die weniger als 1,90 Dollar am Tag zur Verfügung haben)2 weltweit um fast eine Milliarde reduziert werden. Dann kam die Corona-Pandemie und nach wenigen Monaten verzeichnete die Weltbank im Frühjahr 2021 erstmals wieder einen globalen Armutsanstieg.

Die Erfolge der letzten vierzig Jahre zeigen, dass Armutsbekämpfung möglich ist, wenn man dieser Aufgabe an die Menschheit mit umfassendem Wissen und in gemeinsamer Anstrengung begegnet und dabei die Perspektiven von Expert/inn/en, staatlichen, zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren wie auch Betroffenen gleichermaßen berücksichtigt.  

Mit den Teilnehmenden dieser Ferienakademie soll zunächst geklärt werden: Wer gilt als ‚arm‘ und in welchem Kontext? Welche Auswirkungen haben relative, absolute oder extreme Armut auf individueller und auf gesamtgesellschaftlicher Ebene? Ist Armut ohne Ungleichheit denkbar?

Gemeinsam soll eine Bestandsaufnahme zur Armut auf dieser Welt gewagt und dabei der Vergleich zur Situation in Deutschland nicht ausgelassen werden. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Klimawandels werden eine Rolle spielen, ebenso wie die Frage nach den historischen Ursprüngen von Ungleichheit. Hierzu soll ein Blick in die neuere und neuste Globalgeschichte geworfen werden. Der Schwerpunkt der praktischen Überlegungen wird auf dem afrikanischen Kontinent und der Vorstellung und Analyse erfolgreicher afrikanischer Projekte zur Armutsreduzierung liegen.

Teilnehmende werden zunächst in die wichtigsten Theorien aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eingeführt, um anschließend mit Gästen über die neuesten Forschungserkenntnisse zu Armut und Ungleichheit und den daraus folgenden Handlungsempfehlungen ins Gespräch zu kommen. Im lebendigen Austausch mit Praktiker/inne/n aus Organisationen, die auf internationaler, nationaler und auch lokaler Ebene agieren, können eigene Positionen hinterfragt und in einen neuen Bezugsrahmen gesetzt werden. In den Arbeitsgruppen wird das Thema aus philosophischer, theologischer und künstlerischer Sicht erfahrbar gemacht. Ein Planspiel soll die Gedanken zum Thema durch eigene Erfahrungen erweitern, eine Stadtführung in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Hilfsorganisation soll die Sicht der von Armut Betroffenen näherbringen.

 

1 Vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/armut-in-jeder-form-und-ueberall-beenden-1537492, Stand: 2.12.2021.
Siehe: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-corona-oxfam-kinder-1.5183057, Stand: 22.11.2021.

Zum Seitenanfang