Neue Verfahren in der Gentechnologie, wie z. B. die CRISPR-Cas-Methoden und neue RNA-Technologien, ermöglichen es, die Expression von Genen mit hoher Präzision auf anderen molekularen Ebenen als in der klassischen Gentherapie zu verändern. Mit solchen Verfahren können zahlreiche Krankheiten, die bisher nicht oder nur unzureichend behandelbar sind, voraussichtlich wirksam therapiert werden. Je mehr damit die Grenzen zwischen therapeutischen Eingriffen auf der Ebene der DNA-Sequenz, des Epigenoms und des Transkriptoms verschwimmen, desto mehr stellt sich allerdings die Frage, ob das bisherige Verständnis vom Genom für die ethische Beurteilung und rechtliche Regulierung solcher Eingriffe, die als neue ‘somatische genomische Therapien’ (SGTs) von der klassischen Gentherapie unterschieden werden können, noch hinreichend ist und mit welchen Konsequenzen ein Verständniswandel verbunden ist. Diesen Fragen wird die Sitzung des Fachbereichs Medizin der Görres-Gesellschaft in Kooperation mit der Fachschaft Medizin des Cusanuswerks in einem interdisziplinären Ansatz von Biomedizin, Recht und Ethik nachgehen.
Die Sektion Medizin der Görres- Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft führt in Kooperation mit der Fachschaft Medizin des Cusanuswerkes im Rahmen der 126. Jahrestagung der Görres-Gesellschaft vom 27. bis zum 29. September in Regensburg eine Fachbereichssitzung durch. Diese findet unter dem Rahmenthema der Jahrestagung „Schöpfung und Verantwortung“ statt. Alle (Alt-)Cusanerinnen und (Alt-)Cusaner sind sehr herzlich eingeladen, an dieser Fachtagung und gerne auch an der gesamten Jahrestagung der Görres-Gesellschaft teilzunehmen.
Kooperation des Fachbereichs Medizin der Görres-Gesellschaft mit der Fachschaft Medizin des Cusanuswerks
Im Jahr 2018 fand im Rahmen der Jahrestagung der Görres-Gesellschaft zum ersten Mal eine gemeinsame Tagung des Fachbereichs Medizin der Görres-Gesellschaft und der Fachschaft Medizin des Cusanuswerks statt, die auf sehr positive Resonanz gestoßen ist. An die sehr guten Erfahrungen der seitdem durchgeführten gemeinsamen Fachbereichssitzungen anknüpfend werden wir auch 2024 eine gemeinsame Tagung des Fachbereichs und der Fachschaft Medizin durchführen. Die Kooperation beinhaltet vor allem die gemeinsame Vorbereitung der Tagung auf inhaltlicher Ebene (Thema der Tagung, Inhalte von Vorträgen und Vorschlag von Referentinnen und Referenten). Diese Tagung bietet zusätzlich zu den „regulären“ cusanischen Fachschaftstagungen eine weitere Möglichkeit, den Blick auf die Medizin zu erweitern und mit der Medizin verbundene gesellschaftliche und politische Herausforderungen zu diskutieren.
Unterdessen haben sich auch andere Fachschaften des Cusanuswerks diesem Modell angeschlossen und bereiten gemeinsam mit den entsprechenden Fachbereichen der Görres-Gesellschaft die Fachtagungen bei der Jahrestagung der Görres-Gesellschaft vor.
Nähere Informationen zur Jahrestagung 2024 der Görres-Gesellschaft finden sich auf der Homepage der Görres-Gesellschaft.
Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft
Die Görres-Gesellschaft wurde 1876 von einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Publizisten und Philosophen Joseph Görres gegründet und ist eine der ältesten Wissenschaftsgesellschaften in Deutschland. Sie versteht sich als ein wissenschaftliches Forum für gesellschaftlich relevante Debatten im Schnittfeld von Wissenschaft/Universität, Gesellschaft/Politik und Religion/Kirchen. Die Görres-Gesellschaft ist in unterschiedliche Fachbereiche gegliedert. Einmal im Jahr kommen die verschiedenen Fachbereiche in wechselnden Universitätsstädten zu einer Jahrestagung zusammen, bei der jeder Fachbereich ein eigenes wissenschaftliches Programm vorbereitet.
Die Inhalte und die Durchführung der Fachschaftstagungen sowie die Auswahl der Vortragenden liegen grundsätzlich in der Verantwortung der jeweiligen Fachschaftsleitung und werden weder von der Geschäftsstelle noch vom Beirat des Cusanuswerks approbiert. Die Fachschaftsarbeit erfolgt in Eigenleistung der Geförderten und Ehemaligen.