Wissenschaft und ihre Ergebnisse bestimmten in letzter Zeit immer wieder den politischen Diskurs: ob in Wirtschaftskrise, Klimakrise oder Pandemie, immer wieder wird der Ruf laut, den Expertinnen und Experten zu folgen, deren Erkenntnisse eine verlässliche Grundlage für politische Entscheidungen liefern würden. Gleichzeitig wächst die teils irrationale Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Theorien und ihren Ergebnissen.
Die Wissenschaft selbst wird seit einiger Zeit von Krisen geplagt, insbesondere der Replikationskrise und den prekären Arbeitsbedingungen im wissenschaftlichen Mittelbau. Wir möchten uns auf dieser Fachschaftstagung als Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern diesen Herausforderungen stellen und nach Handlungsmöglichkeiten suchen, so dass die Wissenschaft ihren eigenen sowie den gesellschaftlichen Ansprüchen wieder (besser) gerecht werden kann. Dabei wollen wir uns unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen und auch unseren eigenen Standpunkt kritisch hinterfragen:
- Wie hat sich die Wissenschaft im Laufe der Jahrhunderte entwickelt zu dem, was sie jetzt ist?
- Wie kann die Bedeutung von Wissenschaft als Grundlage unserer offenen und demokratischen Gesellschaft gestärkt und gesichert werden?
- Wie können wir einen gangbaren Weg zwischen den Extremen Wissenschaftsdogma und Wissenschaftsskepsis schaffen?
- Wie können wir die prekären Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft verbessern, damit Jobs (v.a. im Mittelbau) wieder attraktiv werden?
- Warum sind Menschen skeptisch gegenüber der Wissenschaft? Und wie lässt sich Vertrauen in die Wissenschaft (wieder) herstellen?
- Was ist eigentlich gute Wissenschaft? Und wie lässt sich Wissenschaft fair und aussagekräftig beurteilen?
Außerdem möchten wir einen Workshop zur Wissenschaftskommunikation anbieten, um zu lernen, unsere eigene Forschung einem breiteren, fachfremden Publikum zugänglich zu machen. Insgesamt bietet die Fachschaftstagung Möglichkeiten zur intensiveren Vernetzung zwischen an einer Promotion interessierten Cusanerinnen und Cusanern aus der Grundförderung, Promovierenden im Cusanuswerk und Postdocs, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Wissenschaftsbetrieb blicken und sich über ihre Erwartungen und Ideen austauschen können.
Die Inhalte und die Durchführung der Fachschaftstagungen sowie die Auswahl der Vortragenden liegen grundsätzlich in der Verantwortung der jeweiligen Fachschaftsleitung und werden weder von der Geschäftsstelle noch vom Beirat des Cusanuswerks approbiert. Die Fachschaftsarbeit erfolgt in Eigenleistung der Geförderten und Ehemaligen.